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Diese 'Steirische', oder auch 'Zugin' genannte Ziehharmonika, stammt aus der Werkstatt von R. Novak in Klagenfurt. Im zarten Alter von circa 8 Jahren wünschte sich mein Bruder ein solches Instrument. Meine Eltern sahen sich in Salzburg um, fanden auch etwas Passendes. Doch dann erfuhren sie den Preis und entschlossen sich dazu, noch ein Jahr vergehen zu lassen und das benötigte Geld beiseite zu legen. Ein Jahr verging und der Preis war erneut um ein schönes Sümmchen in die Höhe geschnellt... einfach zu teuer für die Möglichkeiten damals. Im nächsten Jahr war dies wiederum passiert, worauf das Instrument schleunigst gekauft wurde. So bekam mein Bruder seine Steirische und erlernte sehr bald viele heimische bekannte Melodien auf ihr zu spielen. Die meisten brachte er sich selber bei. Den einen oder anderen 'Kniff' zeigte ihm sein Patenonkel, selber leidenschaftlicher Ziehharmonikasammler und -spieler, Orchestermusiker und Klarinettenlehrer.
Nachdem er nun diesen Schatz endlich in Händen halten konnte, baten meine Eltern einen benachbarten Bauern, beziehungsweise seinen jungen Sohn (einen sehr talentierten Ziehharmonikaspieler und heute selber Musiklehrer), ob er ihm die ersten Anfänge auf dem Instrument zeigen könne. Bereitwillig traf man sich einige Tage später bei ihm. Unsere ganze Familie ließ sich dieses Highlight nicht entgehen und wohnte dem Unterricht bei. Die erste Unterweisung war die richtige Position und Haltung des Instrumentes. Dann sagte er zu meinem Bruder: „Hör gut zu!“ Und damit begann er etwas auf seinem Instrument zu spielen. Als er fertig war, sagte er: „Und jetzt du!“ Mein Bruder bekam doch tatsächlich sehr schnell heraus, wie er diese Melodie nachspielen könne. Hin und wieder unterstützte der Lehrer ihn und sieh da; tadda! Geschafft!
Mein Vater fragte ihn am Ende der Stunde, was er denn getan hätte, wenn mein Bruder die Melodie nicht hätte nachspielen können. Darauf meinte er trocken: „Dann hätt’ er’s eh gleich bleibn lassn können!“
Ein Detail am Rande: so ganz alleine Ziehharmonika spielen; ja, das ist nett, aber viel lustiger ist es, wenn man gemeinsam musiziert. Was kann man da nur machen. Den lieben Menschen meiner damaligen näheren Umgebung fiel da eine (ihrer Meinung nach) sehr gute Idee ein. Besagter Patenonkel meines Bruders schenkte mir eine Klarinette. Eine Kurzeinführung (Minuten!!) beförderte mich zu einem in meiner Familie höchst angesehenen Klarinettisten! Ich bekam nun Noten (viele lange, sehr lange Begleittöne) und alles war fast gut. Nach circa zwei Minuten fing meine Mundmuskulatur sich an zu melden. Wiederum zwei Minuten später verkrampfte sie um kurz darauf erste Atemluft nicht nur durch das Mundstück, sondern auch an demselben vorbei zu senden. Mit aller Anstrengung brachte ich meinen Part unter prusten und quietschen zu Ende. Geschafft! - - Und schon feuerte man mich zu neuen Höchstleistungen an…
Diese Klarinette ist heute im Museum ausgestellt…